Qualifizierung: Wo möchte ich mich hin entwickeln?

Kaum eine Welt ist so volatil wie die digitale. Um in dieser schnelllebigen Welt bestehen zu können, ist es unumgänglich, die eigenen Fähigkeiten beständig zu erweitern und den sich verändernden Begebenheiten anzupassen. Das gilt für Unternehmen in gleichem Maß wie für die Mitarbeiter*innen. Dass dies nicht immer einfach ist, zeigt der immer häufiger in Erscheinung tretende Begriff der Resilienz. Resilienz bedeutet den Problemen und Herausforderungen, die der Wandel mit sich bringt Widerstand zu leisten, sich nicht von ihm unterkriegen zu lassen und an den Herausforderungen zu wachsen, als Unternehmen und als Mitarbeiter*in. Die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens zeigt sich nicht zuletzt daran, wie zufrieden die Mitarbeiter*innen mit ihrer bzw. seiner Situation sind. Mitarbeiterentwicklung bzw. Qualifizierung IT ist deshalb für alle Unternehmen, nicht blos für die, die in der IT-Branche tätig sind , unerlässlich und sollte frühzeitig zu einem integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie werden.

Was heißt Mitarbeiterentwicklung?

Bei der Mitarbeiterentwicklung geht es in aller erster Linie darum, eine Verbesserung der Fähigkeiten von Mitarbeiter*innen herbeizuführen und nachhaltig zu gewährleisten, dass sich ihre Fähigkeiten mit den Zielen und Strategien des Unternehmens decken. Dabei stellt die Mitarbeiterentwicklung in der Tat eine Win-win-Situation für beide Akteure dar, das Unternehmen sowie die Mitarbeiter*innen, denn zweifelsohne besteht auch aufseiten der Mitarbeiter*innen der nachvollziehbare Wunsch, die eigenen Fähigkeiten beständig auszubauen und an den Entwicklungen der Branche aktiv teilzuhaben. Wird diesem Wunsch durch das Unternehmen nicht entsprochen, kann dies häufig eine Ursache für Unzufriedenheit, ein schlechtes Arbeitsklima oder gar den Verlust von Talenten sein.

Die Möglichkeit zu lernen, bietet im Rahmen der Mitarbeiterentwicklung also eine echte Chance, die eigenen Mitarbeiter*innen langfristig an das eigene Unternehmen zu binden, die Zufriedenheit im Unternehmen zu steigern und Potenziale effizient zu nutzen und das langfristig. Darüber hinaus kann eine state-of-the-art Strategie zur Mitarbeiterentwicklung dabei helfen, dauerhaft neue Talente für das Unternehmen zu gewinnen und so einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen.

Maßnahmen für eine geeignete Mitarbeiterentwicklung

Mitarbeiterentwicklung und Qualifizierung IT sind facettenreich. Jedes Unternehmen verfügt über eine ganz individuelle Kultur mit je unterschiedlichen Eigenschaften. Eine gelungene Strategie für die Qualifizierung IT und Mitarbeiterentwicklung muss die spezifischen Aspekte des Unternehmens und seiner Mitarbeiter*innen berücksichtigen, um erfolgreich, das heißt zukunftsfähig zu sein. Es wäre entsprechend wenig von Erfolg gekrönt, orientierte sich ein Unternehmen ausschließlich an Modellen, wie sie zu rein illustrativen Zwecken in verschiedenen Büchern oder Kursen angeboten werden. Bei der Mitarbeiterentwicklung geht es um die eigenen Mitarbeiter*innen, nicht um Variablen, die beliebig ausgetauscht werden können; es geht um Individuen, deren Ziele, Vorstellungen und Wünsche. Damit diese sich mit denen des Unternehmens vereinbaren lassen, bietet die Mitarbeiterentwicklung eine Vielzahl verschiedener Methoden und Ansätze, die entsprechend den eigenen Bedarfen und der eigenen Situation ausgewählt und miteinander kombiniert werden können. Dass dabei eine jede Methode ihre eigenen Stärken und Schwächen hat, versteht sich von selbst. Deshalb ist es unerlässlich, im Vorhinein die eigenen Bedingungen, die eigene Situation – samt aller Pains und Needs – genaustens unter die Lupe zu nehmen. Nur so kann die Mitarbeiterentwicklung zu einem nachhaltigen und für alle Beteiligten erfolgreichem Joint Venture werden.

Die eigene Situation einschätzen und bewerten

Um die eigene Situation richtig einschätzen und bewerten zu können, sollte damit begonnen werden, das Unternehmen insgesamt in den Blick zu nehmen. Keine*r der verschiedenen Akteur*innen im Unternehmen sollte dabei außer Acht gelassen werden.
Anschließend sollte das Unternehmen sich fragen, welche Kanditat*innen und Talente es wirklich braucht und die Suche nach neuen Mitarbeiter*innen entsprechend anpassen und optimieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt einer gelungenen Mitarbeiterentwicklungsstrategie besteht in der Analyse der Zufriedenheit hinsichtlich bestehender Entwicklungsmöglichkeiten seitens der bereits im Unternehmen tätigen Mitarbeiter*innen.
Daran anschließend ist es ratsam, sich als Unternehmen die Frage zu stellen, ob die gegenwärtige Wachstumsgeschwindigkeit des Unternehmens ausreicht oder ob es einer Nachjustierung bedarf, um den Bedürfnissen sowohl des Unternehmens als auch der Mitarbeiter*innen langfristig gerecht zu werden. Gelingt es dem Unternehmen, seine Mitarbeiter*innen dauerhaft zu motivieren und zufriedenzustellen; sie an das Unternehmen zu binden?
Bei der Erarbeitung und Planung einer für das Unternehmen geeigneten Strategie zur Mitarbeiterentwicklung sollte bei denen begonnen werden, die von den Maßnahmen direkt betroffen sind: den Mitarbeiter*innen.

Welche Methoden zur Mitarbeiterentwicklung gibt es?

Die Methoden zur Mitarbeiterentwicklungen sind vielfältig und erfüllen jeweils unterschiedliche Zwecke. Ist jedoch der Status quo des Unternehmens erst einmal geklärt, sollte es nicht allzu schwierig sein, die für das Unternehmen und dessen Mitarbeiter*innen geeignete(n) Methode(n) auszuwählen. Wie so häufig gibt es auch hier nicht die Methode, welche den Bedürfnissen eines Unternehmens vollständig entsprechen kann. Hier heißt es: Die Mischung macht‘s!
Die folgende Auflistung von verschiedenen Methoden zur Mitarbeiterentwicklung und IT Qualifizierung erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll lediglich einen Überblick über einige gängige und bewährte Methoden bieten.

Workshops

Workshops stellen eine beliebte Methode dar, die häufig am Anfang einer langfristigen Entwicklungsstrategie gewählt wird. Workshops sind relativ kostengünstig, wenig zeitintensiv, das spricht für sie. Jedoch sollte davon abgesehen werden, sie isoliert, d. h. ohne sie mit anderen Methoden zu kombinieren, durchzuführen. Workshops sind interaktiv, praxisorientiert und stärken den Zusammenhalt.
Webinare, Seminare und Vorträge
Formate wie Seminare, Webinare und Vorträge sind häufig genutzte Methoden der Mitarbeiterentwicklung, bei es darum geht, sich einen theoretischen Überblick über Themen, die für eine gelungene Strategie von Relevanz sind, zu verschaffen. Ihr theoretischer Charakter jedoch bietet relativ wenig Potenzial für die praktische Anwendung. Als Ergänzung und Festigung dessen, was im Vorfeld in Workshops gemeinsam erarbeitet wurde, stellen sie aber eine durchaus empfehlenswerte, die Erfahrungen wissenschaftlich fundierende Ergänzung dar.

Peer-Learning

Bei der Peer-Learning-Methode geht es ebenfalls darum, den Prozess der Mitarbeiterentwicklung zu einem Joint Venture zu machen. Es handelt sich um ein Format, dass den Fokus vor allem auf den sozialen Aspekt der Mitarbeiterentwicklung legt. Meist gleichrangige Mitarbeiter*innen werden dabei unterstützt, sich im Austausch miteinander über Pains und Needs auszutauschen. Dabei profitieren Mitarbeiter*Innen aber nicht nur von dem Miteinander, sondern auch von den Erfahrungen, Zielen und Wünschen ihrer Kolleg*innen. So wird das Klima im Unternehmen für alle Akteur*innen angenehmer und kann so für mehr Zufriedenheit sorgen.

Coaching

Ein weiteres Format, das den Fokus auf den sozialen Aspekt der Mitarbeiterentwicklung legt, ist das Coaching. Dieses Format ist längst in aller Munde und bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Ob das Coaching individuell durchgeführt wird oder in Gruppen für das ganze Unternehmen hängt von der Situation des jeweiligen Unternehmens sowie dessen individuellen Bedürfnissen ab. Auch wenn es sich beim Coaching um ein häufig recht zeitintensives Format zur Mitarbeiterentwicklung handelt, bietet es enormes Potenzial.

Mentoring

Das Mentoring operiert analog dem Coaching mit dem Unterschied, dass bei diesem Format in der Regel auch die Führungskräfte mit eingebunden werden. Dies bietet den offensichtlichen Vorteil, dass im direkten, die Hierarchien in einem Unternehmen – so flach diese auch sein mögen – überwindenden Austausch alle beteiligten Akteur*innen Einblicke in die jeweiligen Wünsche und Ziele, Sorgen und Ängste erhalten. Ein wertvolles Tool für eine gelungene Strategie zur Mitarbeiterentwicklung.

Mircorlearning

Bei der Mitarbeiterentwicklung oder Qualifizierung IT stellt der Zeitfaktor häufig ein Problem dar. Zeit ist, wie wir alle wissen, ein knappes und mitunter teures Gut. Eine vielversprechende Methode, die diesem Aspekt Rechnung trägt, ist das sogenannte Microlearning. Dabei werden in kurzen Einheiten und Lektionen, die einen Zeitaufwand von etwa 15 Minuten nicht überschreiten sollten, unterschiedliche Inhalte sozusagen nebenbei vermittelt, sodass der Arbeitsalltag nicht über längere Zeiträume unterbrochen werden muss.

Job Shadowing

How does it feel to be in your shoes? Ein wirklich interessantes Tool der Mitarbeiterentwicklung ist das Job Shadowing, die letzte hier vorgestellte Methode. Hierbei geht es darum, sich in die Rolle einer anderen Person, eines/r Mitarbeiter*in, eines/r Kolleg*in hineinzuversetzen. Effektiv und erhellend bietet dieses Format die Möglichkeit, die eigene Perspektive zu wechseln und so den eigenen Horizont erheblich zu erweitern. Zu wissen, dass man mit seinen Sorgen, Zweifeln, dem Stress nicht alleine ist, kann zweifelsohne positiv auf alle Akteur*innen wirken und für Verständnis gerade auch hierarchieübergreifend sorgen. Diese zugegebenermaßen zeitintensive Methode ist es Wert, ernsthaft in Erwägung gezogen zu werden.
Wie bereits oben angesprochen, ist keine dieser Methoden perfekt. Die Auswahl der für ein Unternehmen geeigneten Methode steht und fällt mit dem Wissen um die jeweiligen Bedürfnisse, Ziele, Wünsche, Pains und Needs. Die Mitarbeiterentwicklung sowie die Qualifizierung IT sind als Prozesse zu verstehen, die weder in Stein gemeißelt sind, d. h. anpassungsfähig und flexibel gehandhabt werden sollten, noch dem sogenannten Schema F erfolgen. So individuell die Bedürfnisse von Unternehmen sind, so individuell muss die Auswahl der geeigneten Methoden ausfallen. Dabei gibt es, wie ebenfalls schon angemerkt, nicht die eine Methode, die alle Bedarfe, Pains und Needs abdeckt und zu beseitigen vermag. Die Kombination verschiedener Methoden oder deren Elemente ermöglicht es, den Prozess der Mitarbeiterentwicklung so zu gestalten, dass sie den Erfordernissen für einen erfolgreichen Weg in die Zukunft für alle im Unternehmen tätigen Akteur*innen entspricht. Ein Unternehmen vermag nur dann den Weg in die Zukunft erfolgreich zu beschreiten, wenn es in der Lage ist, seine Mitarbeiter*innen zu Wegbegleiter*innen zu machen. Dazu ist es notwendig, die Mitarbeiter*innen mit ihren/seinen individuellen Wünschen, Vorstellungen, Ängsten und Sorgen wahrzunehmen, zu respektieren und dafür Sorge zu tragen, dass sie sich wertgeschätzt fühlen. Die Mitarbeiterentwicklung bzw. Qualifizierung IT ist nur so gut wie die Mittel, die ein Unternehmen zum Zweck der Zukunftsfähigkeit auf allen Ebenen zu ergreifen bereit ist.