EOL-Produkte (End-of-Life-Produkte)

Risiko der Nutzung von EOL Produkten

EOL-Produkte (End-of-Life-Produkte) sind Produkte, die nicht mehr hergestellt, unterstützt oder gewartet werden. Dies bedeutet, dass es keine neuen Versionen, Upgrades oder Patches für diese Produkte geben wird und dass sie im Grunde genommen eingestellt wurden. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen, wie zum Beispiel, wenn ein Unternehmen entscheidet, dass ein bestimmtes Produkt nicht mehr profitabel ist oder wenn es eine neue Version eines Produkts einführt und die ältere Version als veraltet ansieht. So geschehen im Fall von Skype for Business, das am 31. Juli 2021 eingestellt und durch die Software Teams als Kommunikations- und digitaler Coworking Space in Microsoft 365 abgelöst wurde.

Im Bereich der Software bedeutet EOL also, dass eine Software-Version nicht mehr unterstützt wird. Dies kann bedeuten, dass es keine Sicherheitsupdates oder Korrekturen mehr gibt, und dass sie möglicherweise nicht mehr mit anderen Systemen oder Softwarelösungen kompatibel ist. Unternehmen, die EOL-Software verwenden, müssen sich der Tatsache bewusst sein, dass sie sich einem höheren Risiko von Sicherheitsverletzungen aussetzen und mitunter Schwierigkeiten haben können, technischen Support zu erhalten, sollte es zu Problemen mit der verwandten Software kommen.

Entsprechend wichtig ist, dass Unternehmen über die verwandten EOL-Produkte Bescheid wissen und sie zu bewerten in der Lage sind. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Software auch weiterhin die Leistung und Sicherheit bietet, die benötigt wird. Unternehmen sollten darüber hinaus auch darauf achten, die Lebensdauer ihrer Produkte und Softwarelösungen zu verfolgen, sprich aktuelle Entwicklungen zu beobachten. In den allermeisten Fällen informieren die Softwareanbieter ihre Kund*innen frühzeitig über relevante Entwicklungen. So können Unternehmen sicherstellen, dass sie in der Lage sind, auf Veränderungen zeitnah und möglichst risikominimierend zu reagieren und ihre Systeme zu aktualisieren, sobald dies erforderlich ist.

Compliance-Risiken

Was bedeutet dies für Benutzer*innen?

Die Nutzung von End-of-Life (EOL) Software birgt, wie bereits angedeutet, ein gewisses Risiko. Da die EOL-Software von ihren Herstellern nicht mehr unterstützt wird und neue Aktualisierungen und Sicherheitspatches eingestellt wurden, müssen sich Unternehmen im Klaren darüber sein, dass bei weiter Benutzung erhebliche Sicherheitsrisiken auftreten. Welche Risiken mit der Nutzung von EOL-Software wie Skype for Business verbunden sind, werden wir im Folgenden zeigen.

Sicherheitsrisiken

Eines der größten Risiken bei der Nutzung von EOL-Software ist die Sicherheit. Wenn der Hersteller keine Sicherheitsupdates mehr bereitstellt, ist die Software anfälliger für Hackerangriffe. Hacker können Schwachstellen in der Software ausnutzen, um in das Netzwerk des Unternehmens einzudringen und sensible Informationen zu stehlen oder erheblichen Schaden anzurichten.
Insbesondere im Fall von Kommunikationssoftware wie Skype for Business, ist die Möglichkeit bzw. die Gefahr von Angriffen besonders hoch. Die Software enthält häufig vertrauliche Informationen wie Passwörter, Benutzernamen, Telefonnummern und E-Mails und ermöglicht Hackern, die sich Zugang zu diesen Informationen verschaffen, diese Informationen für böswillige Zwecke, wie zum Beispiel Phisching-Angriffe oder Identitätsdiebstahl, zu verwenden.

Compliance-Risiken

Ein weiteres Risiko der Nutzung von EOL-Software betrifft die Einhaltung von Compliance-Anforderungen. Unternehmen, die bestimmte Vorschriften wie in Deutschland die DSGVO (Datenschutzgrund-Verordnung) oder den HIPAA (Health Insurance Portability and Accountability Act) in den USA einhalten müssen, sind verpflichtet, sicherzustellen, dass ihre Software sicher und aktuell ist. Wenn Unternehmen EOL-Software nutzen, riskieren sie, gegen diese Compliance-Anforderungen zu verstoßen. Dies kann zu erheblichen Bußgeldern und rechtlichen Konsequenzen führen.

Kompatibilitätsrisiken

Ein weiteres Risiko der Nutzung von EOL-Software ist die Kompatibilität. Neue Hardware, Betriebssysteme und Anwendungen können möglicherweise nicht mit EOL-Software wie Skype for Business funktionieren. Dies kann zu Problemen bei der Integration neuer Technologien und einer ineffizienten IT-Infrastruktur führen.
Wenn Unternehmen EOL-Software wie Skype for Business nutzen, müssen sie sich darauf einstellen, dass sie sich eher früher als später von der Software verabschieden sollten und irgendwann auch müssen. Dazu sollten sich Unternehmen frühzeitig auf eine mögliche Migrationsstrategie vorbereiten, um sicherzustellen, dass sie keine Geschäftsprozesse oder Daten verlieren, die von der EOL-Software abhängen.

EOL-Produkte Empfehlung

Kostenrisiken

Ein weiteres Risiko der Nutzung von EOL-Software sind die Kosten. Unternehmen, die EOL-Software nutzen, müssen möglicherweise mehr Geld ausgeben, um die Sicherheit und Kompatibilität der Software aufrechtzuerhalten. Da der Betreiber der Software die Unterstützung eingestellt hat, müssen Unternehmen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um das Netzwerk vor Angriffen zu schützen. Dazu kann es unter Umständen notwendig sein, zusätzliche Ressourcen einsetzen, um sicherzustellen, dass die Software mit anderen Anwendungen und Systemen kompatibel ist.
Abgesehen von den Kosten, die mit der Aufrechterhaltung von EOL-Software verbunden sind, gibt es auch potenzielle Kosten im Zusammenhang mit einer möglichen Datenverletzung oder einem Cyberangriff. Wenn Unternehmen Opfer eines Cyberangriffs werden, kann dies erhebliche Kosten für die Wiederherstellung von Daten und Systemen sowie für die Behebung von Schäden und der Reputation des Unternehmens nach sich ziehen.
Darüber hinaus kann die Verwendung von EOL-Software dazu führen, dass das Unternehmen nicht die volle Leistung und Funktionalität der Software nutzt. Neue Versionen von Software bieten in der Regel Verbesserungen und zusätzliche Funktionen, die das Unternehmen nutzen kann, um seine Geschäftsprozesse zu verbessern. Wenn Unternehmen bei EOL-Software bleiben, können sie sich möglicherweise nicht weiterentwickeln und ihre Effizienz steigern.

Empfohlene Maßnahmen

In Anbetracht der Risiken, die mit der Verwendung von EOL-Software wie Skype for Business verbunden sind, sollten Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um ihre Sicherheit, Compliance und Kompatibilität zu gewährleisten. Nachstehend einige Empfehlungen:

  • Aktualisieren Sie Ihre Software: Unternehmen sollten immer auf die neuesten Versionen ihrer Software upgraden, um sicherzustellen, dass sie die neuesten Sicherheits- und Kompatibilitätsupdates erhalten.
  • Planen Sie eine Migrationsstrategie: Unternehmen sollten eine Migrationsstrategie planen, um sicherzustellen, dass sie ihre Geschäftsprozesse und Daten nicht verlieren, wenn sie von EOL-Software wie Skype for Business zu einer anderen Lösung wie z. B. Teams wechseln. Welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, dazu bietet der Hersteller Microsoft auf seiner Website Hilfestellung.
  • Führen Sie regelmäßige Sicherheitsaudits durch: Unternehmen sollten regelmäßig Sicherheitsaudits durchführen, um sicherzustellen, dass ihre Systeme und Daten sicher sind und die Compliance-Anforderungen erfüllen.
  • Schulen Sie Mitarbeiter*innen: Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter*innen schulen, um sicherzustellen, dass sie die neuesten Sicherheitsprotokolle und Best Practices verstehen und anwenden können.
  • Betrachten Sie alternative Lösungen: Unternehmen sollten alternative Lösungen wie Microsoft Teams, Zoom oder andere Collaboration-Tools in Betracht ziehen, die von Microsoft und anderen Herstellern angeboten werden, um sicherzustellen, dass sie auf dem neuesten Stand der Technik sind und die volle Leistung und Funktionalität der Software nutzen können.

Die Nutzung von EOL-Software, so ist festzuhalten, birgt aufgrund des fehlenden Supports seitens der Betreiberfirmen erhebliche Risiken für Unternehmen, insbesondere in Bezug auf Sicherheit, Compliance, Kompatibilität und Kosten. Unternehmen sollten daher zeitnah Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass ihre Systeme und Daten auch weiterhin sicher sind und ihre Compliance-Anforderungen erfüllen. Eine Migration zu neueren und sichereren Alternativen wie Microsoft Teams kann die Risiken reduzieren und gleichzeitig die Effizienz und Leistung des Unternehmens verbessern. Da es sich bei Teams ebenfalls um ein Produkt von Microsoft handelt, ist der Hersteller bemüht, den Wechsel für seine Kund*innen so effizient wie möglich zu gestalten. Auch dazu bietet der Hersteller auf seiner Website eine Vielzahl von hilfreichen Tips.