An allen Enden und Ecken ist das Wort zu lesen: Digitalisierung. Man kommt nicht mehr an ihr vorbei, nichts scheint heutzutage so wichtig zu sein wie Digitalisierung, aber was bedeutet das eigentlich? Befinden wir uns unmittelbar vor einer Zeitenwende oder haben wir die Zeitenwende vielleicht schon verpasst und hinken der Digitalisierung hinterher? Gilt es nur für Staaten, Institutionen und Firmen die Digitalisierung zu schaffen oder sind Sie als Individuum davon auch betroffen und schließlich die wichtigste Frage: Warum ist Digitalisierung überhaupt wichtig?
Diesen Fragen wollen wir im folgenden Text nachgehen. Bevor wir das Warum erklären und verstehen können, müssen wir allerdings die vorherigen Fragen klären. Wenn Sie es hier auf unsere Webseite geschafft haben und diese Zeilen nun lesen, dann sind Sie – das können wir an dieser Stelle bereits verraten – mitten in ihrer eigenen, kleinen Digitalisierung. Als Individuum sind sie also mittendrin statt nur dabei.
In der frühen Neuzeit war nahezu die ganze Wirtschaft eines Reiches auf die Landwirtschaft ausgelegt. Natürlich gab es schon mit Mittelalter Handwerker, die sich in Zünften zusammenschlossen, das Gros der Bevölkerung arbeitete allerdings in der Landwirtschaft. Im Zuge der Industrialisierung änderte sich einiges. Plötzlich arbeiteten Menschen in Fabriken und bearbeiteten beispielsweise mit Hilfe von Maschinen Metall. Im 20. Jahrhundert setzte dann der Siegeszug des tertiären Sektors ein, die Dienstleistungsgesellschaft wurde geboren – auch wenn an mancher Stelle noch von der Servicewüste zu lesen ist, geht es hier doch um den allgemeinen Wandel. Die Menschheit entwickelt sich weiter (ja, tatsächlich) und Berufsbilder verändern sich. Dies hängt auch immer unmittelbar mit dem technologischen Fortschritt zusammen. Als Beispiel dient uns hier die Dampfmaschine. Die von der Maschine erzeugte Energie sorgte dafür, dass Förderbänder im Kohlebergbau viel schneller fahren konnten. Wo vorher noch menschliche Energie von Nöten war, half jetzt die Maschine, sodass mehr Kohle zu Tage gefördert werden konnte. Auf technische Hilfsmittel zurückzugreifen ist uns also genauso vertraut wie der allgemeine Wandel in der Arbeitswelt.
Digitalisierung bedeutet im Allgemeinen gesprochen die Umwandlung von digitalen Informationen, zum Beispiel auf einem Blatt Papier, in ein digital, also am Computer auslesbares Format. Der analoge Text wird beispielweise durch scannen in ein digitales Format übertragen und auf dem Computer dargestellt. Dort ist er mit Hilfe bestimmter Programme veränderbar. Es funktioniert natürlich auch, dass man Texte direkt in digitaler Form schreibt und sich den Schritt des Scanners erspart. Auch dieser Text wurde direkt am Computer geschrieben, nicht mehr handschriftlich, was sehr gut ist, da ihn sonst niemand hätte lesen können, aber das ist hier nicht das Thema.
Als Beispiel soll uns der Bereich von Banken und Anwälten dienen. Alle Kunden beziehungsweise Mandanten wurden früher händisch auf Karteikarten mit ihren Stammdaten erfasst. Im Laufe der Jahre verblassten Karten unter Umständen, manchmal konnte man die Schrift auf der Karte nicht mehr lesen und wehe jemand hat sich erdreistet umzuziehen: Schmeißen wir die Karte weg oder korrigieren wir das auf der Karte? In der analogen Welt hat man sich darüber tatsächlich Gedanken gemacht. Heutzutage sind alle Mandanteninformationen digital verfügbar sowie korrigier- und veränderbar. Die Informationen werden im Regelfall auch noch auf einem Server oder in einer Cloud gesichert. Eine Karteikarte von früher hätte auch ganz einfach verlorengehen können.
An diesem Beispiel zeigt sich schon, dass früher nicht immer alles besser war.
Wie eingangs erwähnt, kommt man heutzutage nicht mehr an der Digitalisierung vorbei. Ganz egal, ob es um den Internetausbau in Deutschland geht oder die Versäumnisse, die die Corona-Pandemie aufgedeckt hat, überall ist zu lesen, dass Deutschland die Digitalisierung verschlafen habe.
IT-Unternehmen, wie wir es sind, war dies schon länger klar. Die Probleme und Fallstricke sind leider alles andere als neu. Der technische Fortschritt, der durchaus vorhanden ist, wird nicht optimal genutzt. Sicherlich gibt es Fachbereiche und Branchen, die weniger Berührungspunkte mit Digitalisierung haben. Man muss aber sagen, dass die Suche nach einer Homepage eines Unternehmens heutzutage obligatorisch ist und es mehr Eindruck macht, wenn der Handwerker nicht von einem privaten Mailaccount oder – und das ist beinah noch schlimmer – von beispielweise schreinerei-meier@gmx.de antwortet, sondern von einer professionellen E-Mail. Sicherlich ist dies auch oft eine Kostenfrage – die Kosten bewegen sich in der Regel in einem einstelligen Euro Bereich –, aber vielleicht müssen wir als Gesellschaft im kleinen Wachsen und, um den Turnaround im Großen zu schaffen.
Der Ausbau des Glasfasernetzes stockt weiterhin. Dafür, dass wir in einem G-7 Staat leben, hinken wir im internationalen Vergleich beim Ausbau deutlich hinterher. Es gibt weiterhin viel zu viele Gebiete mit schlechtem oder mit gar keinem Handyempfang. Durch die Pandemie haben wir alle gemerkt, dass langsames Internet oder schlechter Telefonempfang ein größeres Problem werden können.
Weiterhin arbeiten Ämter immer noch mehrheitlich analog. Für die Beantragung eines Personalausweises müssen wir immer noch einen Termin beim Amt machen.
Sicherlich werden sich die Probleme nicht über Nacht lösen lassen, aber jede Veränderung beginnt im Kleinen.
Der technische Fortschritt bietet uns die Möglichkeit Prozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen. Gerade Zeit ist ein kostbares Gut, mit dem man haushalten sollte. Damit die Digitalisierung gut funktionieren kann, müssen einerseits die äußeren Bedingungen stimmen. Konkret bedeutet dies, dass der Ausbau schnelleren und stabileren Internets voranschreiten muss und das Handynetz ebenfalls deutlich verbessert werden muss.
Im Inneren kommt es auf den Einzelnen an. Wenn sich das Mindset verändert, schreitet die Digitalisierung in den Köpfen voran. Firmen können, wenn Geschäftsleitung und Mitarbeiter mitziehen, ihre Prozesse digitalisieren. Rechnungen können digital unterschrieben werden und einfach per E-Mail versendet werden, sodass im Optimalfall nicht nur Akten, sondern auch die gesamte Korrespondenz digital vorliegt.
Wie Eingangs gesagt, wenn sie es auf unsere Homepage geschafft haben und diese Zeilen gelesen haben, ist ihre eigene kleine Digitalisierung bereits in vollem Gange. Für den Rest braucht es unsere vereinten Kräfte, um den Turnaround zu schaffen. Lasst uns gemeinsam die Möglichkeiten von heute nutzen. Jeder Kleinunternehmer kann eine Homepage gebrauchen, ein professioneller Webauftritt ist unabdingbar. Alle Korrespondenz kann auch digital erfolgen, das spart sogar Papier.
Wandel gehört zur Menschheit und zu ihrer Entwicklung dazu. Das sollte uns allein bewusst sein. Wenn sich dies jeder bewusst macht und jeder seinen Beitrag leistet, dann holen wir gemeinsam das auf, was wir bisher im Bereich Digitalisierung vielleicht verpasst haben.
Entwicklung & Design Kreativ Kontor Jansen & Jansen